Kim schreibt wieder:
Jetzt, bei uns, überlebt Boris nicht mehr nur, sondern er lebt in einer Welt, in der alle Bedürfnisse befriedigt werden. Und nicht nur das: Seine Bedürfnisse, sein Verlangen und seine Wünsche. Und daraus ergibt sich ein neuer Kampf. Denn jetzt muss Boris lernen seine Wünsche und sein Verlangen von seinen Bedürfnissen zu unterscheiden.
Als Mutter sage ich euch: Ein schreiendes Kleinkind ist nicht wirklich in der Lage, zwischen seinen Wünschen und seinen Bedürfnissen zu unterscheiden. Im Moment ist Boris ein bisschen wie ein großes dreijähriges Kind. Der Unterschied ist, dass er mehr Traumata erleben musste als je ein Mensch das sollte. Er möchte Dinge und er möchte sie JETZT. Seine Reaktion darauf, Dinge zu wollen oder zu brauchen, ist immer genau dieselbe – Selbstverletzung.
Wenn Boris begeistert ist, schlägt er sich. Wenn Boris frustriert ist, schlägt er sich. Wenn Boris Aufmerksamkeit möchte, schlägt er sich. Er verarbeitet die meisten Sehnsüchte, Emotionen, Bedürfnisse und Wünsche irgendwo zwischen Selbstverletzung, unkontrollierten motorischen Aktionen, Lachen, Schwitzen, Schaukeln, erhöhter Herzfrequenz und Zirpen.
Wir haben das Gefühl, dass es zuerst schlimmer wird, bevor es besser werden kann. Er muss eine neue Art des Daseins lernen, eine neue Art der Kommunikation, eine neue Art, die Welt um sich herum wahrzunehmen.
(Fortsetzung folgt)Mit 25 Jahren ist das eine ziemlich große Aufgabe.
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