Der praktischen Alltag mit Boris folgt einem immer gleichen Muster konsequenter Routine, jeder Menge sensorische Integration, Grenzen, kreativer und guter altmodischer Erziehung.
Wen Boris sich selber schlägt, weil er etwas nicht bekommt, was er möchte, dann muss er seinen Körper beruhigen. Wenn er dann ruhiger ist, dann bekommt er das, was er will. Das bedeutet, dass wir immer und immer wieder die ruhige Präsenz um ihn herum aufrechterhalten müssen. Das kann bedeuten, beim Essen für drei Minuten den Tisch zu verlassen. Das kann bedeuten sich 30 Minuten Zeit zu nehmen, das Haus zu verlassen und spazieren zu gehen.
Boris wird es lernen, im Laufe der Zeit wird sich Vertrauen aufbauen, neue Verknüpfungen im Gehirn werden entstehen und mehr Verständnis wird wachsen.
Wenn ich mich für Empathie entscheide, wenn ich mich daran erinnere, woher Boris kommt und was er alles ertragen hat, wenn ich meinem Herzen erlaube immer und immer wieder zu brechen anstatt angesichts von Eintönigkeit und Frustration zu verhärten, dann kann Heilung entstehen.
Und wenn man Herz offen dafür ist, selber zu heilen, dann kann ich ein Werkzeug der Heilung für meinen lieben Freund sein
So ist unser Freund eine Herausforderung für uns. Und er ist ein Segen in einer Art und Weise, die wir nicht vorhersehen konnten. Mögen unsere Herzen offen bleiben und mögen die hart gewordenen Teile wieder weich werden. Möge jeder von uns die geliebten Menschen in unserem Leben als die wunderbaren Schätze sehen, die sie sind - würdig unserer Zeit, unserer Liebe, unseres Opfers und unserer Hingabe.
BeLOVE[d] (Seid Liebe/ geliebt)
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