Kontinuierliche Infos aus der Ukraine gibt es bei wideawakefamily.com im Blog von Kim - direkt aus Zytomir

Mittwoch, 28. September 2016

Vladik 2

Vladik ist wieder weg. Sie sind weiter gezogen. Was bleibt sind schöne Erinnerungen und konkrete Pläne.
Beep beep.


Samstag, 17. September 2016

Vladik 1

Wir haben Besuch.
Jed und Vladik aus der Ukraine sind da.
Vladik ist 16. Bis letztes Jahr hat er in Romaniv gelebt. Seit September ist er Jeds Sohn.
Die ersten 14 Jahre eines Lebens hat er ein Wort gelernt. - In den letzten zwei  Jahren zwei Sprachen.

Jed mit Sohn :)

O.k., man versteht nicht wirklich alles, was er auf englisch erzählt.
Aber vieles.

Freitag, 2. September 2016

2. Rundbrief - Contis-Plage, Südfrankreich

Mitte Juni habe ich mich an einem Samstagabend hingesetzt und einen langen Brief geschrieben – die Versandliste ist dann nachts entstanden, nach einem Besuch im Biergarten, in einer von mehreren schlaflosen Nächten in der Ukraine…

Nach der Mail habe ich eine ganze Menge Rückmeldungen bekommen. Teilweise ganz konkrete Angebote, sich einzubringen oder in einem Fall sogar bares Geld: Eine Schülergruppe aus meiner Schule hatte sich – nachdem eine Kollegin den Brief mit in den Unterricht genommen hat – einfach vor die Klinik gestellt, Kuchen und selbst gebasteltes verkauft, informiert und gesammelt…

Wie es weitergeht

Ich wollte Euch jetzt wissen lassen, wie es weiterging bzw. weitergeht. Unser Humedica-Projekt hatte ja  den  Auftrag, die medizinische Versorgung für die Jungs in Romaniv zu verbessern. Jetzt war aber im Mai ‚Dr. Ludmilla‘ nach 8 (?) Jahren aus dem Ruhestand an ihren Arbeitsplatz im Heim zurückgekehrt. Ihr Auftrag ist die medizinische Versorgung der Kinder – ein ausländisches Ärzteteam war für sie keine Hilfe – im Gegenteil… v.a. deswegen sind wir als ‚Medical Team‘ in unserem Einsatz immer mal wieder gegen Wände gelaufen (...).

Das kleine ‚Nebenprojekt‘ mit den Postern am Bett 
(vgl. die Website von Humedica: https://www.humedica.org/berichte/2016/ukraine-kleine-gluecksmomente-schaffen/index_ger.html - dort gibt‘s auch ein paar Bilder) war hingegen ein Türöffner.

Für die Mitarbeiter vor Ort war es eine ganz besondere Erfahrung, dass da jemand von außerhalb kommt und sich ihren Kindern und Themen zuwendet, den Austausch sucht, Anregungen gibt, Hintergründe erläutert und Zusammenhänge herstellt …
  …1000 Fragen und unendlicher Gesprächsbedarf. – Wir hatten keine Antworten auf alles – bei weitem nicht. Aber der auf die Persönlichkeit der einzelnen Jungs zentrierte Austausch war total ermutigend.


Schulungen

Als die zweite Woche vorbei war hatten wir drei Schulungen gehabt.
  • Für die Volunteers (= die freiwilligen Helfer der Jugendkirche von Zhytomir) vor allem zum Thema Hygiene, Erste Hilfe, ‚Handling‘;
  • für die Nannys (= die staatlichen Angestellten im Heim, die noch nie in den ganzen Jahren auch nur ein Bisschen Ausbildung erfahren haben) v.a. das Thema ‚rückenschonendes Arbeiten‘ und
  • für die Interns (= die fest angestellten Mitarbeiter von Wide-awake: Maxim, Tanja, Mira und Vica) war der Austausch über das einzelne Kind das Wichtigste. – Warum kann Jaroslav nur manchmal laufen?  Kann Slavik tatsächlich gar nichts hören?  Warum schlägt sich Sascha die ganze Zeit? Warum verhungert Mischa?  
    Valera ist der Sonnenschein der Isolata – er spielt mit seinem  Teddybär; wie er das tut ist nicht erklärungsbedürftig


    Welche Rolle Fortbildung spielt, wie wichtig es bei einer Supervision ist, wenn jemand von außerhalb kommt, wie gut es tut, Erfahrungen zu teilen und festzustellen, dass man nicht der Einzige ist, der mit seiner Kraft an Grenzen kommt, wie hilfreich ein pädagogischer Austausch ist, um den ‚Patienten‘   zum ‚Individuum‘ werden zu lassen…   all das und noch mehr habe ich neu gelernt in diesen Tagen.

    Volunteers und Interns

     Ja, die jungen Leute, die dort Woche für Woche einen anstrengenden, anspruchsvollen  und wichtigen Dienst tun, haben einander, haben ihren Glauben und eine Kirche, die sie trägt, eine Organisation, die sie finanziert…   und sie würden von jemand profitieren, der sie schult. – Es geht so schnell, dass der Einzelne nicht mehr kann; ein Burnout ist so naheliegend.
    Wideawake: Mira, Jed, Maxim, Vicca und Tanja
    So habe ich, nachdem ich zurück gekommen bin, angefangen daran zu arbeiten, dass mein ‚Schulungsprojekt‘ weitergeht. Ich habe eine Reihe von geeigneten Freiwilligen gefunden (Leute, die ich mir dort gewünscht hätte, die singen könne, ein heilpädagogisches Verständnis [oder sogar eine Ausbildung in diesem Bereich] haben, schulen und anleiten können).

    Schrittweise

    Und: Jed kommt Ende September nach Deutschland. Wir werden zwei (Info)abende gemeinsam haben:
    Am 26. September um 19:30 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in Birkenfeld-Gräfenhausen 
    und am 27. September dann ein Abend  in Entringen (bei uns in der EmK)

    Sprich: Es geht tatsächlich weiter. Zumindest ein nächster Schritt ist klar. Auch deswegen dieser Brief: Als Einladung für die Infoabende. – Vielleicht sehen wir uns da ja? – Das wäre schön.