Hallo ihr Lieben alle,
ich hab mich gefragt, was ich in der momentanen
Situation machen kann - und das Einzige, was mir neben dem Beten noch
eingefallen ist, ist: Netzwerke aktivieren und informieren. In den Jahren seit
meinem letzten Rundbrief ist in der Ukraine etwas wirklich Besonders
gewachsen. (vgl. wideawakeinternational.org)
Wir waren immer im Kontakt - von Familie zu Familie. - Als Freunde zusammen
unterwegs. Aus einem idealistischen Projekt wurde der (immer wieder
anstrengende, immer wieder wunderschöne und insgesamt aber auch ganz
gewöhnliche) Alltag einer bunten, inklusiven und total genialen Community.
Dieser Alltag hat sich in den letzten Tagen verändert
und droht im Moment zu zerbrechen.
Jed ist mit seinen Family, den Jungs und einigen
aufgelesenen Freunden (oder auch nur deren Kinder) im Moment auf der
Flucht. - Sie haben alles, was sie in den letzten Jahren aufgebaut haben
zurückgelassen um auf die Straße zu gehen. 45 Menschen auf der Flucht vor einer
anrückenden Armee und vor allem auch der beginnenden humanitären Katastrophe,
die dieser Krieg bedeutet.
Bis jetzt waren sie geblieben, wollten standhalten,
durchhalten, mit ihren Freunden sein, Beispiel geben, das sein, was wir als
Christen sein sollen: ein Licht in der Dunkelheit. Aber die Lage
droht einfach vollends zu kippen. Es scheint so zu sein, dass Putin
zunehmend gnadenlos gegen die gesamte Zivilbevölkerung vorgeht. Auch das Dorf
wenige Kilometer westlich von Shytomyr ist nicht länger sicher.
Das Ziel ihrer Reise ist Rumänien und die
Partnergemeinde aus dem Allgäu holt sie dort ab und bringt sie nach Kaufbeuren
zu Humedika. Dort verfügt Humedika über ein dichtes Netzwerke und eine
starke Infrastruktur. Bereits in den letzten Wochen war Jed im Austausch. Was
gerade geschieht ist vorher x-mal gedacht und lange geplant. - Aber es ist
unvorstellbar schwer.
Deswegen schreibe ich euch. In so einer Situation muss
man einfach zusammenstehen, beten. Beten, dass die Flucht gelingt, die
"Jungs" ruhig und steuerbar bleiben, sie Sicherheit und Hilfe finden
auf dem Weg, selber Kraft und Geduld nicht verlieren...
...
Falls ihr nähere Infos wollt (natürlich alle in
englisch) müsst ihr nur wideawakeinternational.org googeln.
Kim und Jed haben seit Beginn des Krieges jeden Tag ein Video auf youtube
gepostet, das auch mit "geringeren" Englischkenntnissen sehenswert
ist. (Untertitel einschalten hilft auch ein Bisschen).
Und sonst: Wir haben noch unser altes Spendenkonto bei
der EmK in Entringen. Ich weiß nicht, wie es mit Wideawake weitergeht, bin
mir aber sicher, dass es auf jeden Fall Geld kostet. Für die Verwendung der
dort eingehenden Gelder bin ich dem Gemeindevorstand gegenüber verantwortlich.
Die Kirche kann Spendenbescheinigungen ausstellen. Humedika sammelt
natürlich auch :) - und falls ich persönlich noch was unternehmen sollte,
werde ich sicher mit deren Geld und in deren Auftrag unterwegs sein.
Liebe Grüße
Matthias
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